Fast drei
Wochen sind nun seit dem Briefing durch die Messegesellschaft vergangen und es
steht der Schulterblick hier im Hause bevor. Eine nicht ganz übliche
Vorgehensweise, denn selten nehmen sich potenzielle Auftraggeber die Zeit, in
der Vorphase eines Pitchs ein derartig qualifiziertes Re-Briefing
durchzuführen. Findet es dennoch statt, sagt es viel über die Ernsthaftigkeit
und die Qualifikation der Suchenden aus. Denn schon allein der Reiseaufwand
zeigt, dass es darum geht, die in jeder Hinsicht richtige Agentur zu finden.
Von einem der Besucher werde ich später erfahren, dass man – neben dem
richtigen Verständnis des Briefings – auch das Ziel vor Augen hat, sich ein
Bild von der Authentizität der Agentur zu machen. Kennen sich die Mitarbeiter
überhaupt untereinander und gibt es auch solche, die schon erkennbar länger in diesem
Unternehmen sind?! Ich sehe in dem Besuch jedenfalls eine gute Gelegenheit, unsere
Agentur in ihrer Leistung ein wenig zu inszenieren. Und genau darum wird es heute
gehen.
Samstag, 13. Juli 2019
Samstag, 6. Juli 2019
Step 26: Change Prozess Teil eins
Als
Mitarbeiter von Boncreativa hätte man in letzter Zeit den Eindruck haben kön-nen,
dass sich unsere Geschäftsleitung sehr rar macht. Rainer König wohnte gerade
noch den Wochenmeetings bei und Silke Sommer befand sich nur noch auf Reisen. Heute
gab es die Erklärung. Alle der rund 60 Mitarbeiter waren für 9h in das Foyer bestellt.
Rainer König und Silke Sommer stellten sich auf dessen Treppe und hielten eine
kurze Ansprache. Darin verkündeten sie ihren Entschluss, die Agentur neu
auszurichten. Man habe sich in den letzten Wochen mit allen Kunden unterhalten,
einige Netzwerkpartner getroffen und sich mit zahlreichen Branchenexperten
ausgetauscht. Auf dieser Grundlage werde man die Agentur nun weiterentwickeln
und für die Zukunft ausrichten. Jeder von uns werde auf diesen Weg mitgenommen
und sei Teil dieses neuen Weges. Letztlich geht es darum, jeden einzelnen
Arbeits-platz zukunftssicher zu machen und noch weitere zu schaffen. Im nächsten
Schritt werde man sich nun in eine mehrtägige Klausur begeben und mit einem Experten gemeinsam die Eckpfeiler einer Agenturpositionierung erarbeiten.
Samstag, 29. Juni 2019
25. Das Briefing
Heute ist ein Tag, auf den ich mich
schon seit fast drei Wochen freue. Wir wurden aufgrund unserer Bewerbung zur
Teilnahme an einer Ausschreibung zu einem Briefing eingeladen. Es handelt sich
dabei um eine Messegesellschaft, die B2B-Messen durchführt und sich offenbar
für unser Know-how in Sachen Maschinenbau interessiert. Gleich der erste
Kontakt war anders als gewohnt. Wir erhielten eine Mail von einem Agenturscout,
der sich – zunächst – als Hauptansprechpartner empfahl und uns zwei
Terminvorschläge machte. Als ich daraufhin den Termin mit ihm verabredete,
merkte ich, dass ich mit diesem Projekt wieder „ein Stück Neuland“ betreten
würde. Es entstand in mir der Anspruch, das Neue gleichzeitig zur Überprüfung
der bisherigen Verfahrensweise bei Briefings zu nutzen und in diesem Fall
besonders sorgfältig und bewusst vorzugehen.
Samstag, 22. Juni 2019
24. Buying Center
Der Agenturbedarf der Firma Burgbau
bestätigt sich in dem Gespräch mit dem dortigen Werbeleiter. Ein offensichtlich
sehr pragmatischer Typ, der mir direkt klarmacht, dass sich derzeit ein Buying
Center gebildet habe, um diesen Suchprozess durchzuführen. Buying Center? In
diesem Fall setzt es sich zusammen aus ihm, dem Werbeleiter, der Marketingleitung, einem Messeverantwortlichen und der Einkaufsleitung.
Wenn ich an einer Zusammenarbeit interessiert sei, so solle ich mich bei ihm
bewerben. Ja, er habe schon einmal von uns gehört, wir seien also keine
gänzlich Unbekannten. Nach einer Spezifizierung der genauen Regularien
entscheide ich mich, diese Herausforderung anzunehmen.
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Arbeitstechnik,
Leistungsdarstellung
Samstag, 15. Juni 2019
23. Kontakte entwickeln
Meine „Dienstagsbeschäftigung“ der
letzten Monate, nämlich das Zusammentragen aller Informati-onen aus allen jemals
akquirierten Kontakten der Agentur, zahlt sich langsam aus. Ich erhalte den Überblick
über die Gesamtsituation und verliere die Angst davor, etwas Wichtiges zu
verpassen. Der auslaufende Agenturvertrag, der kalkulierte Abschluss eines
Change-Prozesses, der vollzogene Mit-arbeiterwechsel, all das ist nun terminiert
und unmittelbar abrufbar. Vor allem bin ich nun in der Lage, jedem einzelnen
Kontakt individuelle Maßnahmen zuzuteilen, durch die ich ihn weiter in Richtung
Kundenbeziehung entwickeln kann.
Labels:
Arbeitstechnik,
Kontaktentwicklung
Samstag, 8. Juni 2019
22. Kontakt aufnehmen
Silke Sommer hatte offenbar einen
guten Riecher, als sie mich damit beauftragte, zehn der an den externen
Akquisehelfer vergebenen Calls selbst durchzuführen. Die Ergebnisse dieses Akquisehel-fers sind
bislang nämlich wenig ergiebig. Zwar werden oft Unterlagen und ergänzende
Informatio-nen angefordert, aber rechtfertigt das schon den entstandenen Aufwand? Okay, der Einstieg ist dadurch zwar gemacht und dass dieser
zunächst sehr zaghaft sein kann, damit haben wir auch gerechnet. Aber so
richtig zufrieden sind wir trotzdem nicht damit. Zumal das Versenden von
Unterlagen als zusätzliche Option zu dem Pecha Kucha Präsentationsangebot nicht
vereinbart wurde. Die spannende Frage: Geht da vielleicht doch mehr?
Wie könnte man diese Frage besser beantworten,
als es selbst auszuprobieren? Nun gilt es also, meine – bereits im Studium
erworbene – Telefonkompetenz mit in die Waagschale zu werfen und die in mich
gesetzte Erwartung auch zu erfüllen. Ich nehme den Telefonhörer also selbst in
die Hand und bin gespannt.
Samstag, 1. Juni 2019
21. Dran bleiben
Der bekannte Pianist Vladimir
Horowitz soll einmal gesagt haben: „Klavierspielen ist ganz einfach. Man muss
nur im richtigen Moment die richtigen Tasten drücken!“ Dieses Zitat geht mir
nicht aus dem Kopf. Auch bei mir geht es derzeit darum, die richtigen „Tasten“
zu finden und deren „Betä-tigungszeitpunkt“ zu definieren. Ich sitze immer noch
an der Planung des Akquisitionsprozesses in seinen einzelnen Schritten. Denn
wie ich schon von meinem Freund Mark gelernt habe: Ein erster Kontakt, auch
eine erste Präsentation bedeutet noch längst keinen Akquisitionserfolg. „Dran
blei-ben“ ist wichtig. Bis zum Erstauftrag. Und danach dann sowieso.
Samstag, 25. Mai 2019
20. Prozess gestalten
Mein Freund Mark hatte mich ja schon
darauf hingewiesen: Die Akquisitionsbemühungen sollten nicht mit der
durchgeführten Präsentation enden; so nach dem Motto: Der Besuchte war
begeistert, hatte keine Fragen mehr und wird sich bestimmt melden, sobald er
einen konkreten Bedarf hat. Dieses Konzept ist schon bei meiner Freundin Adrien
nicht aufgegangen. Ich erkenne meine Aufgabe darin, den Aufbau einer neuen
Kundenbeziehung in seiner gesamten Komplexität zu planen. Das heißt: Module
oder Maßnahmen zu entwickeln, die für die individuellen Anforderungen zur
Verfügung stehen.
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Akquisitionsprozess,
Arbeitstechnik
Samstag, 18. Mai 2019
19. Handlungsanreiz definieren
Während ich das eine und andere
XING-Profil möglicher Zielkunden analysiere, fällt mir auf, dass ich schon
einige Zeit nichts von meiner Freundin Adrien gehört habe. Muss ich mir da
Sorgen machen? Hat sie womöglich die Entscheidung getroffen, zu der ich mich
bislang nicht durchringen konnte? Ich beschließe, mir hierzu Gewissheit zu
verschaffen. Aber welche Form soll ich dafür wählen? Eine WhatsApp-Nachricht?
Eine Mail? Ich denke, ich sollte sie anrufen, denn ich möchte ein direktes
Feedback, um ihre derzeitige Befindlichkeit besser einschätzen zu können. Ideal
scheint mir der Anruf per FaceTime zu sein, da ich dabei sowohl einen auditiven
als auch einen visuellen Eindruck erhalte. Okay! Aber was soll ich sagen?
Hallo, warum hast du dich nicht gemeldet? Oder: Hab gerade an dich gedacht und wollte mich mal
melden! Klingt alles nicht so wirklich spannend. Und da kommt mir unser
Workshop in den Sinn. Speziell die Stelle, an der es darum geht, einen
Handlungsanreiz zu definieren.
Samstag, 11. Mai 2019
18. Potenzialkunden-Profiling
Als ich
heute Morgen auf dem Weg ins Büro an den Schaufenstern der Kö entlanglaufe, wird
mir bewusst, wie mein Geschäft nicht funktioniert. Bei mir reicht es nicht, die
Leistung meiner Agentur einer auf diese Leistung ausgerichteten Zielgruppe an
einem für diese Leistung bekannten Ort zu präsentieren. Im Gegenteil; meine
Zielkunden befinden sich nicht an einem bestimmten Ort und sind sich des Nutzens,
den wir ihnen als Agentur in vielfacher Hinsicht bieten können, nicht bewusst.
Vermutlich werden sie noch nicht einmal danach suchen. Woran erkenne ich sie
also und wie kann ich den Kreis der Anzusprechenden von vornherein so
eingrenzen, dass er wirtschaftlich und sinnvoll zu bearbeiten ist? Es gibt
heute einiges zu tun.
Samstag, 4. Mai 2019
17. Workshop in eigener Sache
Das
vertiefende Gespräch mit dem Dienstleister für die telefonische Kaltakquise verlief sehr gut.
Rainer König und Silke Sommer waren schnell davon überzeugt, dass eine
Zusammenarbeit zu einer sinnvollen Ergänzung unserer eigenen Aktivitäten
beitragen könnte. Allerdings wurde die Durchführung eines Workshops an den
Beginn der Zusammenarbeit gestellt. Die Geschäftsleitung erkannte darin die Chance, auch gleich in Sachen Agenturpositionierung einen Schritt
voran zu kommen. Es wurde ein ganzer Tag für dieses Vorhaben angesetzt und man verpflichtete einen "alten Bekannten" dafür.
Samstag, 27. April 2019
16. Auswahl von Hilfsangeboten
Rainer
König, der Agenturgründer und Hauptgesellschafter, ist immer wieder für eine
Überraschung gut. So brachte er in der heutigen Besprechung zu unserer New
Business Kampagne das Thema der externen Akquisitionshilfe ins Spiel. Er fragte
mich, ob ich bereits Erfahrungen mit der Beschäfti-gung derartiger Dienstleister
hätte, denn er könne sich nicht vorstellen, dass wir die vor uns liegenden
Aufgaben gänzlich mit eigenen Ressourcen erfüllen können. Respekt, diese
Einschätzung hätte ich ihm am wenigsten zugetraut, sah ich mich doch in seinen
Augen eher als den leitenden Telefonakquisiteur der Agentur. Falsch
eingeschätzt!
Ich erhalte
den offiziellen Auftrag, die gesamte Neugeschäftskampagne zu planen und dabei
auch auf externe Dienstleister zuzugreifen, so sie denn der schnelleren Erreichung
unseres Zieles dienlich sind.
Samstag, 20. April 2019
15. Strategischer Aktionismus
Die
Notwendigkeit der gezielten Neukundengewinnung, in die uns unser unsicher
gewordener Maschinenbaukunde gebracht hat, fördert ganz neue Züge bei meiner
Geschäftsleitung zutage. Gerade Rainer König übertrifft sich darin, immer neue
Ansprüche an einen neuen Alternativkunden zu formulieren. Es scheint, als wäre
er richtig auf den Geschmack gekommen, sein Agenturschiff nicht nur unter Dampf
zu halten, sondern auch strategisch auszurichten. Okay, eine klare
Positionierung der Agentur gibt es immer noch nicht und natürlich muss auch
dieses Mal alles möglichst schnell gehen. Aber dennoch; es ist nicht mehr jede
Lösung willkommen und Silke Sommer scheint sich immer mehr mit ihrer Art
durchzusetzen, von einem – vermutlich nur ihr bekannten – Ziel her die Dinge
anzugehen.
Samstag, 13. April 2019
14. Kundenverlust kündigt sich an
Ein
Montagmorgen, wie er exemplarischer nicht sein könnte. Regen, Kälte,
Verkehrschaos aufgrund eines Wasserrohrbruchs und eine besonders lange Schlange
in dem Kaffeeladen. Als ich schließlich in der Agentur eintreffe, werde ich von
Natalie angewiesen, direkt in das Büro von Silke Sommer, meiner
Geschäftsführerin zu gehen. Rainer König ist bereits da.
Ohne
Umschweife setzen sie mich davon in Kenntnis, dass unser langjähriger
Maschinenbaukunde in absehbarer Zeit verloren gehen könnte. Er wurde von einem
ausländischen Investor übernommen und keiner weiß derzeit irgendetwas in Bezug
auf eine zukünftige Entwicklung. Derzeit beschäftigt dieser Kunde mindestens
sechs Mitarbeiter der Agentur und einige Freie, deren Weiterbeschäftigung ohne
sein Auftragsvolumen nicht möglich wäre. Daher gilt es ab sofort, gegenzusteuern
und den drohenden Verlust durch einen neuen Kunden auszugleichen.
Samstag, 6. April 2019
13. Intensität der Ansprache
In dieser
Nacht (Freitag/Samstag) hatte ich eine Begegnung der besonderen Art. Ich wohne
in der Düsseldorfer Altstadt; zwischen Bolker Straße und dem Ratinger Tor. Ich
liebe diese Location, da sie zentraler nicht sein könnte. Wenige Gehminuten bis
ins Büro oder ins pralle Nachtleben. Und neben den vielen Touristen – speziell
in der Bolker Straße – besteht sie immer
noch aus vielen „Düsseldorfer Originalen“. Ich befand mich auf dem Heimweg, als
ich einer Gruppe junger Mädchen begegnete. Offensichtlich feierten sie einen Junggesellinnenabschied
(JGA), was hier keine Seltenheit ist. Jedenfalls waren sie phantasievoll
gebrandet, ziemlich alkoholisiert und alles andere als unauffällig. Zwei von
ihnen kamen direkt auf mich zu. Während mich eine gleich auf den Mund küsste,
ging mir eine andere direkt an den Gürtel. Nach einer ersten Schrecksekunde
gelang es mir, dieser Attacke humorvoll zu begegnen. Ihre Absichten waren
eindeutig und ich kann nicht sagen, dass die Mädels unattraktiv waren. Vermutlich
wäre es ein leichtes gewesen, diese Attacke ein paar Schritte entfernt in
meinem Appartement in eine freudvolle Party zu verwandeln. Doch es war einfach
„too much“.
Samstag, 30. März 2019
12. Außenwirkung
Heute Morgen
erschien ich mit zwei Coffee to go in der Agentur. Extra etwas früher als
sonst. Natalie vom Empfang war schon da, weil ihre Arbeitszeit bereits um 8:30
beginnt. Ich überreichte ihr einen der Becher und zauberte dadurch ein Lächeln
in ihr Gesicht. „Für mich?“, fragte sie und konnte ihr Glück kaum fassen. Allerdings
hielt dieses Glücksgefühl nicht lange an. Nach lobenden Worten über ihre
positive Erscheinung und den guten Eindruck, den sie stets auf die Besucher der
Agentur macht, legte ich mein Handy auf den Tresen und spielte ihr die
Aufzeichnung eines Telefonanrufs vor, den ich gestern auf die Zentralnummer der
Agentur machte. Natalie hörte ihre Meldung und erschrak ein wenig. Ungeachtet
dessen reagierte sie ungehalten. Was das denn für Methoden sein, wollte sie
wissen. Ihr Kaffee drohte unberührt kalt zu werden.
Labels:
Agenturmarke,
Arbeitstechnik,
Corporate Identity
Samstag, 23. März 2019
11. Bin auch ich eine Marke?
Mein Freund Mark ruft an. Ihm ist gerade von seiner Agentur
gekündigt worden. Der Hauptkunde hat seinen Rückzug angekündigt und nun muss an
allen Stellen eingespart werden. Ja, so kann es kommen. Auf Facebook habe er
allerdings den Kontakt zu einem unserer ehemaligen Kommilitonen wiedergefunden
und der hätte evtl. etwas Neues für ihn.
Facebook? Ich dachte, da würde man nur Sportergebnisse und Schminktipps
austauschen. Während ich so darüber nachdenke, wie sehr sich Mark immer für
seine Agentur ins Zeug gelegt hat, wird mir klar, wie abhängig man als
Mitarbeiter ist. Es sei denn, man ist so gut, dass sich die richtigen Arbeitgeber
bereits um einen bemühen und man so stets eine gute Alternative zu dem
bestehenden Arbeitsverhältnis hat. Das bringt mich auf den Gedanken, dass auch
ich als Mitarbeiter mit Außenwirkung einen Markenstatus erreichen könnte.
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Personenmarke,
Positionierung,
Präsenz zeigen,
Social Media
Samstag, 16. März 2019
10. Das Webinar als Trojaner
Die immer noch fehlenden Angaben
darüber, in welche Richtung sich die Agentur denn künftig bewegen soll, wen
genau wir ansprechen wollen und was wir dann anbieten, hindern mich immer noch
daran, in der gelernten und gewohnten Weise zu verfahren. Okay, es ist nicht
so, als hätte ich nichts zu tun. Allein die Aufbereitung von Daten könnte mich voll
auslasten. Auch die Bewerbungen auf Ausschreibungen fordern mich zunehmend. Das
für mich Interessante an der Situation ist aber, dass ich nicht aufhören kann,
über immer neue Möglichkeiten einer Zielgruppenansprache nachzudenken. Auch
wenn Zielgruppen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht definiert sind.
Samstag, 9. März 2019
9. Schluss mit dem Datenchaos
Als ich in dieser Agentur anfing, gab es fünf Aktenordner
mit Kopien von Anschreiben, ein paar Einträge in dem Agenturprogramm und
zahlreiche Adressdaten in Outlook. Schließlich finde ich noch eine EXCEL-Liste,
die wohl mal die Datengrundlage für eine Massenmail darstellte. Meine eigenen
Notizen, die ich von Gesprächen mit Kunden und sonstigen Personen angefertigt
habe, sind ebenfalls auf diverse Pro-gramme, Skriptbücher etc. verteilt. Wollte
ich mir in diesem Moment die Frage beantworten, wie viele - oder gar welche -
Kontakte die interessantesten sind, wäre ich allein auf mein
Erinnerungsvermögen angewiesen. Das fühlt sich nicht gut an. Ich beschließe,
für meine Belange ein CRM-System zum Einsatz zu bringen.
Samstag, 2. März 2019
8. Ausschreibung als Chance
Was ist dran an diesen
Ausschreibungen? Die Idee selbst ist ja verlockend: Man bewirbt sich um Aufträge,
die definitiv vorhanden sind und von Rechtswegen ausgeschrieben werden
müssen. Vorbei an allen Netzwerken,
Seilschaften und Gewohnheiten. Alleine dem „wirtschaftlichsten Angebot“
verpflichtet.
Mein früherer Arbeitgeber hat
dadurch immer wieder Kunden gewonnen. Meist für zwei bis vier Jahre, bis die
Aufgabe wieder neue ausgeschrieben werden musste. Jetzt ist es so weit. Ich
werde diesen Weg auch für uns bei Boncreativa ausprobieren.
Samstag, 23. Februar 2019
7. Überlegungen zur Agenturmarke
Gestern Abend traf ich mich mit zwei ehemaligen
Studienkollegen und ihren Partnerinnen. Beide arbeiten ebenfalls in Agenturen
und wollten natürlich wissen, wie ich es denn in meiner neuen Agentur
angetroffen habe. Für beide war ich - dank der großen Bekanntheit meines ehemaligen
Arbeitgebers - immer eine beneidenswerte Person. Folglich war ihnen mein
Wechsel ziemlich unverständlich. Auch Argumente wie „neue Herausforderung“, „bessere
Bezahlung“, „gewünschter Standort“ etc. konnten sie nicht überzeugen.
Labels:
Agenturmarke,
Image,
Positionierung
Samstag, 16. Februar 2019
6. Eine erste Zielformulierung
Es ist ja schon so etwas wie eine
Binsenweisheit, dass eine klare Zielformulierung leichter und schneller ins
Ziel führt. Aber warum wird sie trotz dieses Wissens so selten getroffen? Liegt
es vielleicht daran, dass ich mich durch die Bestimmung eines Zieles
automatisch gegen alle anderen entscheide? Mag sein. Allerdings komme ich ohne
sie derzeit in meiner New Business-Tätigkeit nicht weiter. Bildlich gesprochen
stehe ich an einer Kreuzung und weiß nicht, in welche Richtung ich mich bewegen
soll. Eine Zielformulierung muss her.
Samstag, 9. Februar 2019
5. Der Schnellstart
Mehrere Wochen sind nun seit
meinem Einstieg bei Boncreativa vergangen. Ich habe mich recht gut eingelebt
und auch seitens meiner Kolleginnen und Kollegen ist eine erste
Aufgeschlossenheit für meine Tätigkeit zu erkennen.
Allerdings muss ich in Meetings
immer wieder erleben, dass -mehr oder weniger direkt- die Erfolgs-meldungen aus
meinem Bereich vermisst werden. Meist ist es Rainer König, der seine „Vorfreude
auf künftige Etatgewinne“ zum Besten gibt. Dabei spielt es für ihn keine Rolle,
dass ich weder von ihm noch von Silke Sommer eine wirklich funktionale Zielsetzung
für meine Neugeschäftsarbeit erhielt, von einer Positionierung der Agentur mal
ganz zu schweigen. Ungeachtet dessen werden die interessanten Neukontakte zu
den richtigen (!) Ansprechpartnern aber erwartet.
Labels:
Ausschreibungen,
Cross Selling,
Strategie
Montag, 4. Februar 2019
4. Wettbewerbsanalyse light
Von meinem ehemaligen Arbeitgeber weiß ich, dass man dort ganz bestimmte Benchmark-Agenturen definiert hatte, auf die man einen besonders starken Blick richtete. Wann immer es um strategische Entscheidungen ging, zog man auch die diesbezüglich erhobenen Daten und Erkenntnisse heran, um die eigene Entscheidung zu untermauern.
Als ich in unserem heutigen Meeting die Frage nach unseren Benchmark-Agenturen
stelle, treffe ich zumindest bei Rainer König auf ein ziemliches Unverständnis.
Man sei nicht seit Jahren so erfolgreich, weil man sich an anderen
Marktteilnehmern orientiere. Was andere Agenturen machen, interessiere ihn
wenig. Er habe von Anfang an das gemacht, was er für richtig hielt, und sei
damit nicht schlecht gefahren.
Sonntag, 3. Februar 2019
3. Profil ermitteln
Seit Tagen arbeite ich mich nun durch die diversen Ansprachen
potenzieller Interessenten und katalogisiere die Versprechungen, die ihnen
gemacht wurden. Meist handelt es sich dabei um Mailings mit diversen Beigaben.
Allen liegt eine erkennbare Idee zugrunde. Alle verfügen über gewisse
Überraschungsmomente und sind sehr anspruchsvoll in ihrer Erscheinung.
Allerdings lässt keines davon erkennen, dass es sich an einer konkreten
Interessenlage des Angesprochenen ausrichtet. Vielmehr folgen sie dem
agenturtypischen Bestreben sich in der ganzen Vielfalt ihrer Leistungen
darzustellen. Ich beobachte an mir, wie vergeblich dieser Versuch auf mich
wirkt, da ich ihn (noch) quasi als Außenstehender erlebe.
Labels:
Agenturprofil,
Arbeitstechnik,
Leistungsspektrum
Samstag, 2. Februar 2019
2. Das Mindset als Erfolgsfaktor des New Business
Tag zwei beginnt mit einem gemeinsamen Gespräch mit Silke
Sommer und Rainer König. Wir treffen uns im Konfi. Rainer König beginnt gleich
damit, dass er sich kaum vorstellen kann, dass meine Arbeit funktioniert. Und
er wisse, wie Neugeschäft geht! Vor fast zwanzig Jahren habe er bei Null
angefangen. Sein erster Kunde war der Bekannte eines Bekannten. Dieser war von
Anfang an begeistert und ist der Agentur dann über Jahre treu geblieben. Seitdem
hat sich die Agentur von Jahr zu Jahr weiterentwickelt. Im letzten Jahr war man
sogar unter den ersten 25 der führenden Agenturen des Verbandes. Seiner Meinung
nach beruht das ganze Thema Neugeschäft auf guten Beziehungen und einem aktiven
Netzwerk. Mein Vorgänger habe es ja gezeigt. Er habe am Anfang einen so toughen
Eindruck gemacht. Ein richtiger Verkäufertyp! Aber gebracht habe er nichts. Wie
soll das denn auch gehen? „Aber ich will Sie natürlich nicht demotivieren!“, sagte
er mit entschuldigendem Blick in Richtung seiner Geschäftsführerkollegin.
Freitag, 1. Februar 2019
1. Der Start ins New Business Development
Da bin ich nun. Marcus, Anfang dreißig, studierter BWLer mit
mehrjähriger Agenturpraxis als Account Manager in einer der besten inhabergeführten
Agenturen des Landes. Ab heute also hier! Habe mich durchsetzen können in dem
Bewerbungsverfahren um den Posten des hiesigen New Business Managers.
Ausschlaggebend war wohl der gute Name meines vorherigen Arbeitgebers. Und dass
ich während meiner Studentenzeit in einem Call Center gejobbt habe. Als ich das
im Bewerbungsgespräch erwähnte, war es, als hätte ich bei den Geschäftsführern
eine Tür aufgestoßen. Fortan erhielt ich eine Aufmerksamkeit, die sich aus
Bewunderung, Abscheu und großer Neugier speiste.
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