Dank der Vorarbeit meiner mir nach wie vor sehr zugewandten Kollegin Natalie verfüge ich über die Namen und Anschriften von rund 100 Maschinenbauern, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie allesamt Aussteller der Hannovermesse sind und ihre Firmenzentrale in Deutschland haben. Bei den mir unbekannten Unternehmen werfe ich online einen Blick auf die Hallenpläne der Hannovermesse, um deren ungefähre Standgrößen einschätzen zu können. Ich erkenne, dass wir die Standgröße als ein weiteres Selektionskriterium festlegen sollten. Natalie fügt nun – anhand der Hallenpläne – einer jeden Firma deren ungefähre Standgröße hinzu. Für die Firmen, die wir in unsere New Business Kampagne einbeziehen, lege ich eine Standgröße von min. 200qm fest.
Dank der
Recherchen von Annelie, unserer Frau für Social Media, weiß ich, welches dieser
Unternehmen bereits digitale Medien für die Kommunikation mit Kunden und
potenziellen Besuchern nutzt. Sie zeigt auf, dass hier noch große Potenziale
schlummern.
Den
Wünschen von Silke Sommer, auch solche Firmen anzusprechen, die
Hauptversammlungen durchführen, kann am leichtesten entsprochen werden. Sie
sind schon aufgrund ihrer Gesellschaftsform und dank einer schnellen
Internetrecherche in Punkto Börsennotierung zu erkennen.
Auch der
Wunsch von Rainer König, die besonders attraktiven Arbeitgeber unter den
Maschinenbauern nicht zu vergessen, lässt sich ohne großen Aufwand erfüllen.
Hierzu gibt es im Internet jede Menge Bewertungsportale, die entsprechende Ergebnisse
zu fast jedem größeren Unternehmen veröffentlichen.
Anspruchsvoller
wird es im nächsten Schritt. Hier geht es darum, die genauen Ansprechpartner in
den Unternehmen zu bestimmen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es bei der
telefonischen Ansprache von großem Vorteil ist, den konkreten Namen eines
Ansprechpartners zu haben und diesen nicht erst bei der Telefonzentrale
erfragen zu müssen. Ideal für derartige Recherchen sind Portale wie LinkedIn
und XING. Ich persönlich bevorzuge XING, da ich hier auch viel über die Vita
des künftigen Ansprechpartners erfahre. Welche Anforderungen, aber auch Erfahrungen
kann ich aufgrund des Alters und seiner/ihrer beruflichen Laufbahn
voraussetzen? Welche Agenturkontakte bestehen evtl. schon aufgrund früherer
Arbeitsverhältnisse? Kommt er/sie vielleicht sogar aus einer Agentur oder ist
er/sie in der Hierarchie des Unternehmens gewachsen? All das sind Aspekte, deren
Kenntnis sich als sehr Erfolgsrelevant in Bezug auf einen Erstkontakt erweisen kann.
Da es sich
bei unserer Form der Ansprache ja nicht um Massenkommunikation, sondern um
echte 1:1 Kommunikation handelt, werden wir diese auch so individuell wie
möglich gestalten. Das setzt eine gewisse Vorbereitung voraus.
Ein
weiterer Vorteil von XING ist, dass sich deren Mitglieder oft zu ihren
Interessensgebieten und ihrem aktuellen Suchverhalten äußern. Gäbe ein gezielt
ausgewählter Gesprächspartner bspw. die Themen Messekommunikation oder Social
Media in seinem Profil als „Ich suche“ an, sollte ich das bei dessen Ansprache
wissen und mich ggf. sogar darauf beziehen.
Als ich in
der Mittagspause mit einigen Kollegen zusammensitze und das Thema der
Zielpersonen-Profilings aufkommt, merke ich, wie wenig vertraut es noch den
meisten meiner Kollegen ist. Sie denken in Zielgruppen, die soziologisch,
regional oder aufgrund wirtschaftlicher Werte zu erfassen und zu kategorisieren
sind. Ihnen ist eine hohe Reichweite wichtig, die zwar wirtschaftlich
vertretbar sein muss, bei der es aber auf ein paar tausend Ziele mehr oder
weniger nicht ankommt. Meine Aufgabe hingegen ist, bereits im Vorfeld einer
Ansprache den Kreis der Anzusprechende so fein auszuwählen, dass der Anteil der
Interessierten dabei besonders hoch ist. Und das schon aus dem Grund, weil wir –aufgrund
der ungeklärten Situation mit unserem immer noch vorhandenen Kunden – nicht
allzu viel „Staub aufwirbeln“ wollen.
Zurück in
der Agentur würde ich nun gerne jemanden finden, der die recherchierten Daten
so in das CRM-System eingibt, dass wir fortan damit arbeiten können. Ich merke
aber schnell, dass mir selbst noch zahlreiche Erkenntnisse fehlen, um diese
Aufgabe bereits delegieren zu können. Also heißt es, die vorhandenen Daten
selbst in die Struktur der Datenbank einzupflegen und ein Gefühl dafür zu entwickeln,
wie ich diese weiter kategorisieren und damit leichter handhabbar und
auffindbar machen kann.
Als ich die
Agentur am Abend verlasse, fühle ich mich nicht sehr gut. Ich habe das Gefühl
eine riesige Baustelle betreten zu haben, auf der ich mich kaum orientieren
kann.
Hoffentlich
ändert sich das bald.
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